Optimierte Amazon Listings in wenigen Sekunden dank des KI Listing Generator

listing generator

Im Jahr 2016 habe ich den FBA-Rechner entwickelt – ein Tool, das tausenden Amazon FBA-Sellern geholfen hat, ihre Margen zu kalkulieren. Seitdem läuft es zuverlässig in Excel. Dieses Setup hat zwar gut funktioniert, blieb jedoch auf Excel beschränkt. Damals war es mit den mir zur Verfügung stehenden Ressourcen einfach nicht möglich, es in eine Webanwendung zu überführen.

Falls du jetzt erwartest, dass ich diesen Schritt endlich gemacht habe – leider nein! 😉

Stattdessen habe ich mich einer anderen großen Herausforderung gestellt, die jeder E-Commerce-Seller kennt:

Die Erstellung von Amazon Produkt-Listings

Ohne ein gut strukturiertes Produkt-Listing (Titel, Bullet Points, Beschreibung, Keywords, A+ Content) kann man kein Produkt auf Amazon verkaufen. Diese Inhalte müssen sowohl für die Conversion-Optimierung als auch für den Amazon-Suchalgorithmus optimiert werden.

Je nach Erfahrung und Kreativität dauert dieser Prozess in der Regel 1 bis 3 Stunden pro Produkt. Mit ChatGPT geht es deutlich schneller. Der Schlüssel liegt jedoch darin, die richtigen Prompts zu erstellen und die KI-generierten Ergebnisse effizient weiterzuverarbeiten.

Wie KI-Automation das Spiel verändert hat

Die Hürden, die mich damals daran gehindert haben, den FBA-Rechner weiterzuentwickeln, lassen sich heute dank KI ganz einfach überwinden.

Mit der Unterstützung von ChatGPT habe ich ein vollständig automatisiertes System entwickelt, das den Listing-Erstellungsprozess komplett vereinfacht. Der Workflow beginnt mit der Eingabe weniger Produktdetails auf einer Website (listing-generator.de) und umfasst:

  • Automatisierte Zahlungsabwicklung
  • Direkte Keyword-Recherche im Amazon-Marktplatz
  • KI-gestützte Agenten, die alle Inhalte des Listings erstellen, überprüfen und ggf direkt ausbessern.
  • Speicherung aller generierten Daten in einer sicheren AWS Cloud
  • Bereitstellung der finalen Listings in einem strukturierten, einsatzbereiten Format, direkt in deine Mailbox

Die Zukunft von KI-gestützten Geschäftsmodellen

Bevor ich gleich Details des Listing Generator beschreibe, möchte ich noch einen generellen Kommentar loswerden:

KI-Automatisierung eröffnet enorme Möglichkeiten. Ob beim Aufbau eines digitalen Produkts wie diesem oder bei der drastischen Vereinfachung interner Prozesse – der Einfluss ist nicht zu übersehen und wird unseren Alltag in Zukunft stark beeinflussen, hoffentlich verbessern.

Für mich hat sich der größte Wandel von der manuellen Produktion hin zur Ideenfindung und strategischen Umsetzung verlagert. Der Listing Generator ist nun das erste neue Projekt. Seien wir gespannt, was noch folgt.

Der Listing Generator

Jede Amazon Verkäuferin und jeder Amazon Verkäufer kennt es: Ohne Listing, kein Verkauf.

Und da der Verkauf unserer Produkte unser aller Ziel ist als Seller, ist die Erstellung von Amazon Listings etwas, das jeder von uns mindestens schon einmal gemacht hat.

Wenn ich „Listing“ schreibe, meine ich folgende Bestandteile einer Produktdetailseite auf Amazon:

  • ein SEO optimierter Titel
  • Bulletpoints, die Keywords enthalten und die wichtigsten Merkmale des Produktes beschreiben
  • eine ausführliche und Keyword optimierte Beschreibung
  • relevante Backend Keywords
  • ansprechender A+ Content mit emotionalen Bildern
  • verkaufsstarke Produktbilder

Dieser Artikel soll aber nicht darum gehen, wie ein optimiertes Listing aufgebaut ist. Eine ganz gute und ausführliche Beschreibung über die genauen Bestandteile und deren Wichtigkeit findest du hier und hier.

Der Kern dieses Beitrags soll darum gehen, wie der Listing Generator funktioniert. Vereinfacht dargestellt sieht der Workflow so aus:

Produktbilder

Logischerweise gehören Produktbilder zwingend zu einem Listing. Der Listing Generator ist heute (Q1.2025) leider noch nicht in der Lage, Produktbilder zu erzeugen. Du kannst damit auch Bilder erstellen lassen, die Bilder sind aber keine Produktbilder, sondern s.g. Stimmungsbilder. D.h. es sind Bilder, die ein bestimmtes Gefühl vermitteln sollen, das zu deinem Produkt passt. Auch diese Bilder können eingesetzt werden, z.B. im A+ Bereich. Da sie aber nicht das eigentliche Produkt enthalten, ist der Einsatz leider noch sehr begrenzt.

Input des Sellers

Um ein Listing erstellen zu können, werden Informationen / Input benötigt. Diese müssen über das Formular auf der Website des Listing Generators erfasst werden.

Konkret werden folgende Informationen abgefragt:

  • Suchbegriff, mit dem du dein Produkt auf Amazon suchen würdest
  • Produktkategorie
  • Zielgruppe
  • Produktbeschreibung
  • besondere Merkmale
  • Farbe
  • Markenname
  • Keywords
  • negative Keywords

Nachdem Du das Formular ausgefüllt hast und sendest, startet die Arbeit des KI-Agenten im Hintergrund.

Keywords auf Amazon finden

Als ersten Schritt verbindet sich der KI-Agent über die Amazon Seller API direkt dem Amazon Katalog. Hier wird über den dir vorgegebenen Suchbegriff eine Suche auf Amazon simuliert. Wenn Du also beispielsweise angegeben hast, dass du dein Produkt mit „hundeleine 3m schwarz“ auf Amazon suchen würdest, sucht der Agent mit diesem Begriff im Amazon Katalog. Der Workflow berücksichtigt die ersten 20 Produkte aus den Suchergebnissen. Von diesen werden die öffentlich zugänglichen Inhalte extrahiert, also die Bulletpoints und die Produktbeschreibung.

Im n8n Workflow sieht das folgendermaßen aus:

Das heißt natürlich, dass die Analyse der Keywords stark davon abhängig ist, was andere Verkäufer bereits in Ihren Listings verwenden. In der Regel funktioniert das sehr gut. Solltest du tatsächlich ein Produkt haben, dass es noch nicht gab oder Konkurrenz, die nur sehr schlechte Listings hat, dann funktioniert diese Methode nicht so gut.

Die extrahierten Texte sind nun der Input für den nächsten Schritt im Listing Generator Workflow. In diesem Schritt kommt das erste Mal ein Large Language Model, also KI, ins Spiel.

Ich habe mich für OpenAI GPT 4o-mini entschieden, das es sehr günstig ist und die gewünschte Aufgabe sehr gut erfüllt: Es analysiert die Texte der 20 Listings auf relevante und häufig vorkommende Keywords. Als Ergebnis dieses Teils des Workflows gibt es eine Liste mit 30 relevanten Keywords. Da der AI-Agent manchmal auch Fehler macht und zu wenige Keywords ausgibt, erfolgt eine Prüfung. Diese Schleife läuft so lange, bis tatsächlich 30 Keywords gezählt werden.

Bulletpoints, Produktbeschreibung und A+ Content

Nach den Keywords geht der Listing Generator an die Erstellung der weiteren Inhalte, also den Bulletpoints, der Produktbeschreibung und den A+ Content. Auch das funktioniert mit dem Einsatz von KI, wieder mit OpenAI GPT 4o-mini. Für diesen Schritt nutzt der Listing Generator nun alle weiteren Angaben von Dir, um die Inhalte möglichst passend zu erstellen. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass die Qualität deiner Angaben sehr gut ist.

Der erste AI-Agent im Bild erstellt die Texte. Die Information, wie er das im Detail machen soll, auf was er achten soll und welches Format die Texte haben sollen, erhält er über einen entsprechend hinterlegten, sehr ausführlichen Prompt. Außerdem hat er Zugriff auf eine Datenbank (MongoDB), in der wiederum die Amazon Richtlinien hinterlegt sind, an die er sich ebenfalls halten soll.

Der zweite AI-Agent ist dazu da, den Output des ersten Agenten zu überprüfen. Er ist quasi die Qualitätskontrolle des Listing Generator. Die wichtigste Prüfung kontrolliert, ob eines der negativen Keywords in den Texten vorhanden ist. Spannend hierbei ist, dass diese Prüfung nicht stur nach den Wörtern sucht, sondern den Kontext beurteilen kann. Ein Beispiel: Eines deiner negativen Keywords ist: „plastik“. Im Text wird davon gesprochen, dass dein Produkt plastikfrei ist. Dies würde dann nicht bemängelt werden, da es vom Kontext passt.

Im folgenden „if“ Knoten führ der Listing Generator noch Checks durch, dass auch tatsächlich alle geforderten Texte erstellt wurden. Sollte etwas nicht passen, wiederholt sich der gesamte Vorgang so lange, bis alles passt.

Ausliefern der Listing Inhalte

Nachdem alle Inhalte erstellt und überprüft wurden, geht es im finalen Schritt darum, sie an Dich auszuliefern. Dies kann man mit verschiedenen Wegen realisieren. Ich habe mich dafür entschieden, alle erstellten Inhalte sicher als CSV Datei in einem Amazon (AWS) S3 Bucket zu sichern und dem Nutzer des Listing Generator einen Link zu senden, über den die CSV Datei heruntergeladen werden kann.

Beispiele dazu kannst Du dir gerne hier auf der Seite des Listing Generator ansehen: Beispiel Listings

Fazit und Ausblick

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dieser detaillierten Beschreibung einen guten Einblick in die Funktion des Listing Generator geben. Ich selbst habe ich das Tool natürlich ausgiebig getestet und zahlreiche Listings erstellt. Die meisten Fehler sind beseitigt und erste Optimierungen wurden durchgeführt. Mit den aktuellen Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, bin aber gerne offen für Dein Feedback oder Kritik. Alles, was dabei hilft, den Prozess besser zu machen, kommt letztlich allen Nutzern zugute.

Mein Ziel für die Zukunft ist es, auch die Erstellung von Produktbildern mit anzubieten. Aktuell kannst du dir Bilder erstellen lassen. Dies sind aber „nur“ Stimmungsbilder. Also Bilder, die gut für A+ Content werden können, um bestimmte Gefühle zu vermitteln. Leider enthalten diese Bilder aber nicht dein Produkt.

Sobald die Erstellung von guten Produktbildern automatisiert funktioniert, werde ich den Listing Generator entsprechend anpassen. Das ist dann ein noch krasserer Game Changer.

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